Thomas Helmer ist ehemaliger Fußballprofi, Sportjournalist und Moderator. Als aktiver Fußballprofi gewann er 3x die Deutsche Meisterschaft, den UEFA-Pokal und 1996 auch die Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht er über seinen Karriereweg, Fehlentscheidungen und seinen idealen Rückzugsort.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Thomas Helmer: Es ist immer schwer sich selbst zu beurteilen. Ich versuche es mal: stur, zuverlässig, ehrgeizig.
Waren Sie ein guter Schüler? Und was war ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ich habe meine Schulzeit irgendwie ganz gut hinbekommen. Mein Traumberuf war Lehrer oder Journalist. Von beiden wurde mir abgeraten.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Menschen zu treffen und mit Ihnen sprechen zu dürfen. Und dabei immer dazulernen zu können.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Als aktiver Fußballprofi hätte ich nach Liverpool wechseln sollen, nach dem mir Ottmar Hitzfeld gesagt hatte, dass mein Vertrag nicht verlängert wird.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Das kann jeder nur für sich beantworten. Ich habe nur eines gelernt: Man sollte nie aufgeben, wenn etwas nicht geklappt hat. Und mutig sein, um etwas Neues zu probieren.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Uwe Seeler und Franz Beckenbauer. Sie sind immer bodenständig und authentisch geblieben.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Wichtige Momente waren Verletzungen und Niederlagen. Und vor allem danach wieder aufzustehen und es noch besser machen zu wollen.
Welche Aus- oder Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
Learning by doing! Ich habe nur mein Abitur gemacht. Nichts studiert und keine Ausbildung.
Wie sieht die perfekte Wohnung, der ideale Rückzugsort für Sie aus?
Ich bin sehr glücklich über unsere Wohnung. Meine Familie übrigens auch. Und um komplett abschalten zu können fahre ich gerne ab und zu ans Meer oder in die Berge. Dort stürze ich nicht immer sofort an den Schreibtisch oder ans Handy.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Ich bin keiner, der einfach nur die Hände in den Schoß legt. Ich halte auch diese Phrase „Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?“ für überholt. In meinem Alter sowieso. Beruflich kann ich mir das Amt des DFB Präsidenten vorstellen, kann ja nicht so schwer sein. (lacht) Aber viel wichtiger: Privat möchte ich gerne noch mehr reisen und mehr von der Welt sehen.