Sven Mulder leitet als Managing Director das Deutschland-Geschäft der SAP. Zuvor war er als Senior Vice President bei SAP für die strategischen Kunden in Mittel- und Osteuropa verantwortlich. Seine Karriere begann als Account Manager bei Siemens Nixdorf, und er hatte Führungspositionen bei Fujitsu inne, bevor er zu SAP wechselte. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht Sven Mulder über Erfolgseigenschaften, seine wichtigsten beruflichen Meilensteine sowie über seine privaten, sozialen Projekte.
MANAGERS WAY: Mit welchen Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Sven Mulder: Authentisch, humorvoll, optimistisch
Waren Sie ein guter Schüler? Und was war Ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ich hatte mehrere Traumberufe, darunter finden sich beispielsweise Steuerberater und auch Squash-Profi (das habe ich jahrelang leistungsmäßig gespielt). Ich bin auch durch den Sport zur IT gekommen und bin heute sehr froh, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe und ich als Geschäftsführer der SAP Deutschland genau dort bin, wo ich mich aktuell genau richtig finde.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Geschäftsführer der SAP in Deutschland zu sein, verbindet Menschen mit Technologie. Insbesondere in Zeiten der digitalen Transformation, des politischen und gesellschaftlichen Wandels befindet sich meine Tätigkeit am Puls der Zeit. Herausforderungen meistern, Lösungen zu finden, gemeinsam mit unseren innovativen Partnern und Kunden, das macht enorm viel Spaß.
Die SAP hat einen ganz besonderen Team-Spirit. Abteilungs- sowie generationsübergreifend entwickeln wir zukunftsträchtige Lösungen und Projekte, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen stärken. Das ist nicht nur Beruf, es ist Berufung.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Entscheidungen sind dafür da, getroffen zu werden. Sie sind, auch wenn Sie sich im Nachhinein als vielleicht nicht die besten herausstellen, dennoch, ein wichtiger Bestandteil der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Deswegen schaue ich nicht so sehr auf konkrete Fehlentscheidungen in der Vergangenheit. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Entwicklung und den Entscheidungen, die ich getroffen habe.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Mein Credo lautet auch nach vielen Jahren nach wie vor: Erfolg ist planbar. Aus Erfahrung kann ich berichten, dass ich noch nie erlebt habe, dass Personen, ganz gleich, ob im Sport oder beruflich, die sehr erfolgreich sind nachhaltig Glück hatten. Dahinter stecken immer eine Vision, ein Ziel, harte Arbeit und Disziplin. An den richtigen Ort zur richtigen Zeit gelangt man mit einer gut-strukturierten Basis und einem Kompass, der zum Ziel führt. Heißt aber nicht, dass ein bisschen Glück nicht auch mal hilfreich sein kann.
Eine weitere Zutat für Erfolg ist meines Erachtens Authentizität – mir war immer sehr wichtig, so zu bleiben, wie ich bin. Ich denke, dass ich heute der gleiche Sven Mulder bin, wie vor ca. 20 Jahren – natürlich etwas älter und erfahrener. Eine dritte Zutat für beruflichen Erfolg ist auch immer der Spaß und die Freude am Job – diese sollte man nicht aus den Augen verlieren. Mit Spaß macht man Dinge aus meiner Erfahrung weitaus besser als ohne.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Dies war sicher meine erste Führungsaufgabe. Ich war noch verhältnismäßig jung und wurde aufgrund meines Potentials und eines geplanten Entwicklungspfades damals zum Stellvertreter meines damaligen Chefs ernannt. Dieser Schritt sollte dazu dienen, erste Erfahrungen zu sammeln. Dann erkrankte mein damaliger Chef schwer und war von heute auf morgen nicht mehr arbeitsfähig, sodass ich in der Funktion in den Lead ging. Das war nicht leicht, denn ich musste nun beide Jobs übernehmen, da wir zunächst davon ausgingen, mein Chef würde zurückkehren.
Zum Zweiten war ich nun für die die Leitung des eigenen Teams zuständig, welches auch immer eine besondere Situation darstellt. Nach ca. 6 Monaten, die sehr herausfordernd waren, stellte sich heraus, dass mein Chef nicht zurückkehren würde und ich die permanente Verantwortung übernehmen sollte. Auch wenn ich mir ganz sicher eine andere Variante gewünscht hätte, um meine erste Führungsaufgabe zu übernehmen, hat sie mich dennoch sehr geprägt und ich habe dabei sehr viel gelernt.
Welche Aus- oder Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
Ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht, die nicht nur von der Qualität, sondern auch verbunden mit den umfangreichen weiteren Qualifikationsmöglichkeiten ein ganz wichtiger Baustein für meinen weiteren beruflichen Weg war. Ich habe damit meine Leidenschaft für die IT erlangt. Anschließend war mir sehr viel klarer, was ich beruflich tun möchte und was nicht. Dadurch war ich in allem, was darauf folgte, viel zielgerichteter unterwegs.
Wie sieht die perfekte Wohnung, der ideale Rückzugsort für Sie aus?
Warme Farben, eher clean mit besonderen Akzenten und mit der Familie.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Als Geschäftsführer der SAP Deutschland SE & Co. KG liegt mir, wie auch oben beschrieben, die digitale Transformation sehr am Herzen. Dazu beizutragen, die SAP und unsere Kunden weiterzuentwickeln, neue Impulse zu setzen und damit die deutsche Wirtschaft zu stärken, motiviert mich sehr. Wir stehen als Gesellschaft vor einigen Herausforderungen und ich bin mir sicher, wir meistern diese mit den richtigen Ideen, Konzepten und Werkzeugen.
Zwecks Projekte: Hier habe ich vor vielen Jahren zu meiner Zeit in Singapur mit Freunden die Entscheidung getroffen, Kinder in Myanmar zu unterstützen. Uns ist die Notwendigkeit deutlich geworden, als wir während des Reisens dort unterwegs waren. Wir haben entschieden einen Verein, Nila e.V., zu gründen. Mit diesem haben wir über die letzten Jahre viel erreicht und unterstützen nicht nur in unserem mittlerweile eigenen Waisenhaus viele Kinder auf ihrem Weg ins Leben. Hier werde ich mich gerade auch nach meiner beruflichen Zeit noch mehr engagieren wollen.