Marcel Kloos – Country Director Germany, David Lloyd Clubs & David Lloyd Meridian Spa & Fitness Clubs

Marcel Kloos ist neuer Country Director Germany bei David Lloyd Clubs & David Lloyd Meridian Spa & Fitness und verfügt über umfassende Führungserfahrung in der Freizeit- und Fitnessbranche. Nach Stationen bei Merlin Entertainments und der RSG Group bringt er seine Expertise nun bei David Lloyd Meridian Spa & Fitness ein. Im Interview spricht er über seinen Werdegang, wirksame Leadership-Prinzipien und den gesellschaftlichen Wert moderner Fitnesskonzepte. Kloos betont die Bedeutung von Authentizität, Teamkultur und Purpose-getriebener Arbeit und verrät, warum sein Traumprojekt ein innovativer Minigolfplatz ist.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?

Begeisterungsfähig, kreativ und offen.

Ich bringe gerne Energie und eine positive Haltung mit ins Team. Kreativ werde ich besonders dann, wenn es darum geht, neue Perspektiven zu entwickeln oder unkonventionelle Lösungen zu finden.

Und Offenheit bedeutet für mich, Menschen mit echtem Interesse zu begegnen – immer auf Augenhöhe. Ich bin überzeugt, dass in jeder Begegnung ein Lernmoment steckt – deshalb höre ich gerne zu, stelle Fragen und bin stets bereit, mich weiterzuentwickeln und meine eigenen Schichtweisen zu hinterfragen.

Waren Sie ein guter Schüler und was war Ihr Traumberuf während der Schulzeit?

Ich war ein Schüler mit Ecken und Kanten – jemand, der seine Zeit gebraucht hat, um herauszufinden, worin er wirklich gut ist. Ich habe mich irgendwo zwischen Klassenclown und Schulsprecher durchs Abitur manövriert. Schon damals war mir wichtig, Menschen zu begeistern und Verantwortung zu übernehmen – zwei Eigenschaften, die mich bis heute begleiten.

Mein Traumberuf war früh klar: Ich wollte Gastgeber sein. Diese Leidenschaft hat mich nach der Schule zunächst als Animateur und Schwimmlehrer ins Ausland geführt. Diese Phase war für mich sehr prägend – ich habe nicht nur gelernt, auf die unterschiedlichsten Menschen einzugehen, sondern auch, wie man ein Team motiviert und führt.

Das war letztlich der Grundstein für meine spätere Rolle als Führungskraft und mein Studium im Bereich International Tourism Management. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich eher der praxisorientierte Typ bin – Theorie allein hat mich nie erfüllt. Deshalb habe ich mich im letzten Semester bewusst entschieden, das Studium ohne Abschluss zu beenden, um meine erste Teamleiterstelle in Berlin anzutreten und so direkt in meine berufliche Laufbahn einzusteigen.

Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?

Mich begeistert vor allem die Arbeit mit Menschen – sowohl im Team als auch mit unseren Mitgliedern. Ein roter Faden zieht sich durch mein gesamtes Berufsleben: Ich möchte Menschen eine gute Auszeit vom Alltag ermöglichen. Und genau das tun wir in unseren David Lloyd Meridian und David Lloyd Clubs – nicht nur in Deutschland.

Für mich steht der Purpose im Mittelpunkt meiner Motivation. Was könnte erfüllender sein, als Menschen dabei zu unterstützen, ihre Fitness zu steigern, ihr Wohlbefinden zu fördern und neue Energie für einen oft fordernden Alltag zu tanken? Besonders begeistert mich, dass wir dabei individuell auf unsere Mitglieder eingehen können – je nach Tagesform, Bedürfnis und Persönlichkeit. Ob jemand sich im BLAZE Workout oder in der Cyclone Class völlig auspowert, lieber im Yoga oder beim Nikksen zur Ruhe kommt, bei uns remote arbeitet oder einfach eine ausgiebige Zeit im Wellnessbereich genießt – bei uns findet jeder das, was er oder sie gerade braucht.

Diese Vielfalt zu gestalten und zu begleiten, ist für mich echt eine sinnvolle Tätigkeit.

Gab es Entscheidungen in Ihrer bisherigen Karriere, die Sie heute anders treffen würden?

Rückblickend gibt es Entscheidungen, die ich gerne früher getroffen hätte. Es gab Situationen, in denen ich eigentlich wusste, was richtig wäre – aber der berühmte Schritt aus der Komfortzone hat manchmal etwas zu lange gedauert.

Gerade im Führungsalltag habe ich gelernt, dass klare Entscheidungen – auch unbequeme – oft der Schlüssel für gesunde Teams und nachhaltige Entwicklung sind. Heute achte ich daher sehr bewusst darauf, nicht nur fachliche Kompetenz in den Vordergrund zu stellen, sondern auch den Cultural Fit. Denn ich habe erlebt, wie entscheidend es ist, dass Menschen nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ins Team passen.

Diese Erfahrung hat meine Entscheidungsfreude und mein Vertrauen in Intuition, gepaart mit Erfahrung, gestärkt.

Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?

Authentizität: also die Fähigkeit, auch in herausfordernden Situationen, man selbst und bei sich zu bleiben. Wer sich nicht verstellt, kann echte Verbindungen aufbauen.

Genauso wichtig ist es, wirklich zuhören zu können und Menschen die volle Aufmerksamkeit zu schenken – sei es im Team oder im Mitgliedergespräch: Laptop schließen und Telefon vom Tisch oder zumindest umdrehen und volle Aufmerksamkeit seinem Gegenüber schenken. Das schafft Vertrauen. Hier muss ich mich leider auch immer wieder dran erinnern.

Und nicht zuletzt: der Wille, sich ständig weiterzuentwickeln. Ich glaube, wer neugierig bleibt und offen für Feedback & Kritik ist hat die besten Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg.

Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?

Da meine bisherige Karriere stark im Freizeit- und Health & Fitnessbereich verankert ist, haben mich vor allem Persönlichkeiten geprägt, die in genau diesem Umfeld Großes bewegt haben.

Ein Buch, das ich empfehlen kann, ist ‚Creating Magic‘ von Lee Cockerell – einem ehemaligen Executive Vice President von Walt Disney World. Er beschreibt darin zehn simple Leadership-Prinzipien, die eine enorme Wirkung entfalten, wenn man sie wirklich lebt. Besonders inspiriert mich seine Haltung, dass exzellente Führung vor allem im respektvollen Umgang mit Menschen liegt – mit Gästen ebenso wie mit dem Team.

Eine prägende Person für mich war Rainer Schaller, mit dem ich direkt arbeiten durfte. Seine Energie, seine Begeisterung für die Branche und gleichzeitig sein Respekt gegenüber allen Teammitgliedern haben mich stark beeindruckt. Er hatte den Mut, Konzepte weiterzudenken und sie konsequent auf ein neues Qualitätsniveau zu heben. Genau dieser Wille zur Premiumisierung und zur kontinuierlichen Weiterentwicklung ist etwas, das ich für meine eigene Arbeit mitgenommen habe.

Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?

Einen einzelnen Moment zu benennen fällt mir schwer. Aber ein Muster, das sich durch meine Vita zieht, ist, dass ich mich bewusst für verschiedene Firmen, wie die Merlin Entertainments oder die RSG Group, entschieden habe, um mich weiterzuentwickeln und dabei immer darauf geachtet, im Guten weiterzuziehen. Das Besondere dabei: Ich bin mehrfach zu früheren Unternehmen zurückgekehrt – mit neuen Perspektiven, gewachsenem Know-how aber auch dem Vertrauen, das geblieben ist. Für mich zeigt das, wie wertvoll gute Beziehungen im Berufsleben sind und dass echte Professionalität auch bedeutet, Türen nicht für immer zuzuschlagen und das kein Rückschritt bedeutet.

Welche Werbe-Maßnahmen waren die effektivsten und sinnvollsten für Ihre Karriere?

In meinem beruflichen Umfeld war die wirkungsvollste ‚Werbung‘ für mich nie eine einzelne Kampagne, sondern immer das, was täglich im Betrieb passiert: ein motiviertes Team und zufriedene Mitglieder beziehungsweise Gäste.

Die nachhaltigste Maßnahme beginnt für mich daher immer intern – mit einem starken Fokus auf unsere Mitarbeitenden und unser Produkt. Wenn das Erlebnis stimmt und Menschen sich wirklich gesehen, wertgeschätzt und betreut fühlen, entsteht Weiterempfehlung. Die treuesten Mitglieder gewinnen wir über Menschen, die begeistert erzählen, wie gut sie sich bei uns aufgehoben fühlen und selber die besten Mitglieder sind.

Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?

Aktuell stehe ich am Anfang einer neuen Rolle – das heißt: ankommen, verstehen, gestalten und die Dinge, die mir wichtig sind, mit Leben füllen. Mein Fokus liegt jetzt darauf, das mit Substanz umzusetzen und nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Aber wenn ich einmal ganz weit nach vorne blicke, dann habe ich tatsächlich einen Traum: Ich sehe mich im Ruhestand auf einem Minigolfplatz – allerdings nicht irgendeinem. Sondern als Betreiber einer innovativen Minigolfkette, die diesen oft unterschätzten Freizeitsport neu erfindet, modernisiert und ihm ein frisches, erlebnisorientiertes Gesicht gibt.

Das klingt vielleicht erstmal spielerisch – aber dahinter steckt genau das, was mich schon mein ganzes Berufsleben begleitet: Menschen Lebensfreude zu schenken, Gemeinschaft zu fördern und Orte zu schaffen, an denen man sich einfach wohlfühlt.


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