Martina Hacker ist seit 2019 Geschäftsführerin der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Diese wurde bereits 1763 von Friedrich dem Großen gegründet und fertigt alle Porzellane bis heute fast ausschließlich in Handarbeit an. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht Martina Hacker über ihre Begeisterung für ihre jetzige Tätigkeit und das Unternehmen KPM, über sinnvolle Weiterbildungen und über ihre beruflichen Stationen bis hin zur Geschäftsführerin.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Martina Hacker: Neugierig, ehrgeizig, wissbegierig.
Waren Sie eine gute Schülerin? Und was war Ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Nein, ich würde mich per se nicht als gute Schülerin bezeichnen, doch ich habe es immer geschafft, ein gutes Maß zu halten. Während der Schulzeit sah ich meine spätere Karriere noch als Stewardess. Die Möglichkeit, viele verschiedene Orte zu bereisen und unterschiedlichste Menschen zu treffen, fand ich sehr spannend. Eine Stewardess wurde ich zwar nicht, viele spannende Leute treffe ich aber heute dennoch.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin begeistert mich eigentlich täglich aufs Neue. Zum einen ist da das Unternehmen selbst mit seiner über 250-jährigen, royalen Historie, das es trotz dieser schafft, am Puls der Zeit zu arbeiten. Dann sind da die Produkte. Porzellan, das bis heute von Hand am historischen Manufakturstandort in Berlin-Charlottenburg gefertigt und bemalt wird. So besonders wie das traditionsreiche Handwerk selbst sind dann wiederum die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kunst teilweise schon vierzig Jahre und länger ausüben und mit Expertise und Leidenschaft eindrucksvolle Stücke erschaffen. Das Zusammenspiel dieser Aspekte macht wiederum die Vielfältigkeit meiner Aufgaben aus. Es wird nie langweilig und wir meistern täglich neue Herausforderungen – und das mit Erfolg.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Ich bin der Überzeugung, dass jede noch so kleine Entscheidung im großen Ganzen ihre Funktion und Sinnhaftigkeit hat und bereue, angefangen von meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre über Stationen im Musikbusiness, Hightech, Immobilien, Interior Design, Eventbusiness, bis zu meiner Entscheidung im Jahr 2019, die Position der Geschäftsführerin der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin anzunehmen, tatsächlich nichts.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Gegenseitiges Vertrauen, Ehrlichkeit und ein Austausch auf Augenhöhe sind für beruflichen Erfolg und ein erfolgreiches Miteinander aus meiner Sicht essenziell. Natürlich braucht es auch einen gesunden Menschenverstand und es schadet nicht, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
„Der Drachenläufer“ von Khaled Hosseini und sein besonderer Blickwinkel auf eine Kindheit in den 1970ern in Afghanistan, einem Land, über das man trotz aller Berichte und Geschichte bis heute eigentlich sehr wenig weiß, haben mich nachhaltig beeindruckt und bewegt. Eine Lektüre, die ich immer gern weiterempfehle.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Das ist für mich auf jeden Fall die Ernennung zur Geschäftsführerin der KPM Berlin im Jahr 2019. Die Tiefe des Unternehmens, seiner Geschichte und die vielen Besonderheiten der aufwändigen Porzellan-Anfertigung sind mir seitdem noch einmal besonders bewusst geworden und machen mich stolz, dieses bedeutende Kulturgut gemeinsam mit Jörg Woltmann und den Manufakturist:innen in die Zukunft tragen zu können.
Wie sieht die perfekte Wohnung, der ideale Rückzugsort für Sie aus?
Die perfekte Wohnung ist für mich ein heller und warmer Wohlfühlort, der am Ende des Tages Ruhe und Entschleunigung bietet.
Welche Aus- oder Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
Ich habe mich erst relativ spät dazu entschieden, mein Studium der Betriebswirtschaftslehre zu beginnen, bin heute aber froh darüber, denn die damit erworbenen Kenntnisse, die mir zum Teil vorher in der Praxis schon geläufig waren, im Studium jedoch in die Tiefe gingen, haben sich für mein späteres Berufsleben als wertvoll und hilfreich erwiesen.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Beruflich fühle ich mich in meiner jetzigen Position angekommen. Ich freue mich auf die kommenden Jahre mit der KPM. Auf persönlicher Ebene möchte ich mich zukünftig noch stärker sozialen Projekten widmen, Ich denke, dass ich mit meiner Energie hier Gutes bewegen kann.
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