Larissa Zeichhardt ist, zusammen mit Ihrer Schwester Arabelle Laternser, Geschäftsführerin des Familienunternehmens LAT. Zudem ist sie Aufsichtsrätin bei den Berliner Wasserbetrieben sowie Beiratsmitglied der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau. Mit LAT wurde sie 2018 mit dem “Next Generation Award” (VdU) sowie als “Berlins familienfreundlichste Unternehmen” (IHK) ausgezeichnet. 2019 wurde sie vom Magazin Capital in die begehrte Liste “Top 40 unter 40” aufgenommen. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht Larissa Zeichhardt über berufliche Ziele, Weiterbildungen, Innovationen und ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Larissa Zeichhardt: Zielstrebig, aktiv, engagiert.
Waren Sie eine gute Schülerin? Und was war ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ich war bestimmt keine einfache Schülerin, zum Glück hatte immer Lehrer mit starken Nerven. Meine Eltern haben mir früh beigebracht, dass ich alle Ziele die ich mir setzte auch erreichen kann. Dazu war, und bin, ich sehr schnell zu begeistern. Diese Kombination und meine Neugier hat mir eher zum Ende der Schulzeit viel gebracht. Erst in meinem Studium konnte ich mich intensiv mit selbstgewählten Themen beschäftigen.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Mich begeistert mein Team und das, was wir gemeinsam erreichen. LAT ist eine Elektromontagefirma: Wir arbeiten mit den Händen und schaffen täglich Neues. Ich liebe es zu sehen was wir bewegen können, wie z.B. eine Baustelle voran geht oder aus einer Planzeichnung eine Installation entsteht.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Es waren sicherlich nicht alles bewusste Entscheidungen, ich würde dennoch nichts anders machen.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Die Fähigkeit andere zu begeistern und zu motivieren: Erfolg ist kein Alleingang.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Ich lese am liebsten kitschige Bücher und könnte mir jetzt wahnsinnig starke Titel raus suchen, die sich schlau anhören. Hängen geblieben ist in letzter Zeit “Born a Crime” von Trevor Noah, ich liebe den Perspektivwechsel. Immer mal wieder lese ich ein Kapitel in “Raus aus der Mental Load Falle” von Patricia Cammarata. Sie fasst schon im Titel zusammen was den Spagat zwischen Kind und Karriere mit sich bringt.
Es gibt eine Menge Personen die mich beeinflussen, Beruflich zum Beispiel meine Mitstreiterinnen in dem Netzwerk Women in Mobility.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Jeder Fehler.
Haben Sie bestimmte Rituale oder Gewohnheiten, um sich immer wieder neu zu motivieren?
Ich schöpfe Kraft aus Diskussionen und dem Austausch mit verschiedensten Menschen. Als Ausgleich zur Arbeit brauche ich viel Sport, am liebsten auf dem Wasser.
Welche Aus- oder Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
Ich glaube an das lebenslange lernen. Bei LAT achten wir darauf, dass jede/r Mitarbeiter/in mindestens zwei Weiterbildungen pro Jahr macht. Dadurch habe ich selbst auch viele Vorteile, zuletzt habe ich im MotionLab Berlin eine Schulung zum Thema Prototyping u.a. mit 3D Druck besucht, ich hätte Lust so etwas raus auf die Baustelle zu bringen und Ersatzteile an Ort und Stelle zu produzieren.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Wir arbeiten unter anderem im Kabelleitungstiefbau und ich beschäftige mich mit der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau viel mit dem Thema Netzausbau. Mich wundert, dass wir innovative Lösungen wie Loon (googeln, es ist der Grund das Kenia ein starkes Internet hat und Brandenburg nicht.) nicht auch in Deutschland testen. Wir haben viel zu viel Angst vor Fehlern, ich wünsche mir eine Innovationskultur in der wir Risiken auswerten ohne diese direkt als Hindernis zu sehen.
Ehrenamtlich unterstütze ich Startup Teens, eine Organisation die sich für mehr Gründergeist an Schulen einsetzt. Mich begeistert was junge Menschen bewegen können. Ich glaube wir sollten die neuen Generationen insgesamt stärker involvieren, auch wenn es um Rahmenbedingungen und Politik geht.
Foto: Berlin Partner/photothek
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