Dr. Karoline Bader ist Head of Digital Product Management bei Continental Intelligent Transportation Systems. Mit der Akquisition des von ihr mitbegründeten Smart Parking Startups Parkpocket kam sie im Herbst 2017 zu Continental. In den Jahren 2018 und 2019 wurde sie vom Magazin Capital zu den “Top 40 unter 40” gekürt. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht Dr. Karoline Bader über ihre Schulzeit und die ersten Berufswünsche, Karriereentscheidungen und Erfolgseigenschaften.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Dr. Karoline Bader: Engagiert, zielstrebig, sportlich.
Waren Sie eine gute Schülerin? Und was war ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ja, ich war eine engagierte Schülerin und insbesondere das Lernen von Sprachen hat mir immer viel Freude bereitet. Ich war stets neugierig und Bildung war mir schon als Kind und Jugendliche wichtig. Meine Eltern haben mich in dieser Hinsicht ebenfalls stark geprägt und mich immer motiviert, noch einen Schritt weiter zu gehen. Auch heute engagiere ich mich ehrenamtlich in diesem Bereich und arbeite gerne mit jungen, motivierten und wissbegierigen Menschen zusammen.
Als Kind dachte ich, dass meine Brüder und ich einmal zusammen unser Familienunternehmen übernehmen würden. Zwischendurch wollte ich Polizistin oder Lehrerin werden, weil mir Gerechtigkeit wichtig ist und ich den Menschen auch gerne Werte und Inhalte vermittle. In der Oberstufe hat sich mein Faible für Vulkan- und Klimaforschung entwickelt. Am Ende habe ich mich aber für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium und dann die Promotion entschieden.
Aber mit Blick auf meine allerersten Vorstellungen als Kind: Unternehmerin war ich vor der Übernahme unseres Startups Parkpocket durch Continental ja dann doch ein paar Jahre und durch die Gründung mit meinem Bruder und zwei Freunden war es für mich ein wenig wie ein Familienunternehmen.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Es begeistert mich sehr, Trends, Markt- und Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen, diese zu verstehen und die Anforderungen dann mit einem motivierten und kompetenten Team in nachgefragte Produkte und Services mit passenden Geschäftsmodellen zu übersetzen.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Ich bin mit meinen Entscheidungen zufrieden und würde nichts anders machen. Im Hinblick auf Karriereentscheidungen standen bei mir das Interesse an Themen, konkrete Inhalte sowie die Menschen, mit denen ich zusammenarbeitete, immer im Fokus. Damit bin ich bislang nie schlecht gefahren.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Mir sind Zielstrebigkeit, Offenheit für Neues, Diversität, Teamwork, Ehrlichkeit und Vertrauen im beruflichen Kontext sehr wichtig. Ob diese Eigenschaften für den beruflichen Erfolg am wichtigsten sind, kann ich nicht sagen – mir persönlich sind sie aber wichtig.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Es gibt nicht die eine Person oder das eine Buch für mich. Ich bin sehr an Gründer-Biografien und Biografien von starken Persönlichkeiten interessiert. Im Startup-Bereich gibt es viele interessante Gründergeschichten über Erfolg und Misserfolg. In Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gibt es zahlreiche inspirierende Menschen und spannende Ansichten. Ich bin ein großer Fan von Hörbüchern und Podcasts, da ich mir diese auch unterwegs oder beim Sport anhören kann.
Einige für mich interessante Beiträge sind unter anderem (1) Wie Elon Musk die Welt verändert, (2) Becoming, (3) Silicon Germany, (4) Bad Blood und (5) The Lean Startup. Selbstverständlich gibt es aber noch zahlreiche weitere interessante Beiträge, die ich nun nicht genannt habe, welche ich aber ebenfalls sehr spannend fand.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Im Jahr 2014 traf ich eine für mich zentrale Entscheidung, welche mein berufliches Leben sicherlich stark beeinflusst hat. Ich entschied mich damals gegen eine akademische Karriere, was eigentlich jahrelang mein Ziel war. Stattdessen entschied ich mich, mit meinem Gründerteam „Smart Parking“ neu zu denken, einen digitalen Service aufzubauen und diese Idee nun nicht länger nur als Nebenbeschäftigung zu sehen. Wir wurden damals von Wayra, dem Accelerator von Telefónica, gefördert und zogen alle recht spontan nach München. Der gemeinsame Aufbau unseres Startups Parkpocket wurde für meine Mitgründer und mich zur zentralen Aufgabe.
Im September 2017 haben wir den Exit gemacht und Parkpocket an Continental verkauft. Bei Continental bin ich heute für das digitale Produktmanagement der eHorizon Services verantwortlich.
Wie wichtig ist Ihnen gutes Zeitmanagement und eine gesunde Work-Life-Balance?
Gutes Zeitmanagement ist zentral und es gelingt aus meiner Sicht nur zufriedenstellend, wenn man strukturiert und zielgerichtet arbeitet. Stetige Ablenkungen sind Gift. Auch eine gesunde Work-Life-Balance ist mir selbstverständlich wichtig. Dennoch muss ich gestehen, dass dies je nach Arbeitslast nicht immer gleich gut funktioniert. In jedem Job gibt es Phasen, in welchen man die Work-Life-Balance mal besser und mal schlechter hinbekommt. Für mich liefern insbesondere sportliche Aktivitäten in stressigen Zeiten einen optimalen Ausgleich.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Beruflich gesehen sehe ich meine Zukunft im digitalen Umfeld und insbesondere im Daten- und Servicebereich. Ich finde es reizvoll, im Tech-Bereich und in sich transformierenden Industrien zu arbeiten. Veränderungen eröffnen immer einen gewissen Gestaltungsspielraum und es liegt mir, Themen voranzutreiben, zu gestalten und umzusetzen.
Private Projekte, die mir am Herzen liegen, haben oftmals mit Bildung und einer entsprechenden Förderung für junge Menschen zu tun. In diesem Rahmen engagiere ich mich auf verschiedenste Art und Weise.
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