Michael Baßler ist Gründer der Amazing Brands Group. Sie kaufen profitable E-Commerce Unternehmen und bauen daraus Markenportfolios, welche international skaliert werden. Gemeinsam mit tollen Teams machte hat er Tech-Startups wie “Postando” zum Marktführer und Augmented Reality Plattform “getbaff” zum am schnellst-wachsenden Startup in Deutschland. Zuvor hat er zwei Jahre Prozesse für einen Automobilzulieferer optimiert und im Aktien-Management der Deutschen Bank Unternehmen bewertet. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht Michael Baßler über seinen Karriereweg, seine Vorbilder und seine weiteren beruflichen Ziele.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Michael Baßler: Zielstrebig, lösungsorientiert, abenteuerlustig.
Waren Sie ein guter Schüler? Und was war Ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ich war ein miserabler Schüler mit mittelmäßigen Noten, da mir der praktische Bezug zum Lernstoff gefehlt hat. Ich wusste, ich möchte irgendwas mit Aktien machen, da mich die Finanzmärkte begeistert haben. Aber hatte damals noch keine klare Vorstellung wie dieser Weg aussehen sollte. Viele Jahre später bin ich mit dieser Motivation von damals im Portfoliomanagement der DWS in Frankfurt gelandet. Eine weitere Leidenschaft von mir war schon immer die Raumfahrt, was auch bis heute mein größtes Hobby ist.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Vielfältigkeit unseres Geschäftsmodell ist extrem spannend. Wir stehen jeden Tag vor neuen Herausforderungen welche es zu lösen gilt. Von M&A und Due Diligence, über Marketing, Branding, E-Commerce, Tech, Supply Chain und Sourcing, vor allem in Asien, ist alles dabei. Gleichzeitig ermöglicht uns die Attraktivität unseres Private Equity ähnlichen Geschäftsmodells die besten Talente anzuziehen und hier in großen Schritten vorwärts zu sprinten.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Ich habe durch mein Promotionsstudium an der WHU gelernt, dass die WHU aus gutem Grund ihren Ruf als Top-Gründer-Uni hat. Das Netzwerk, tägliche Veranstaltungen und der gemeinsame Spirit große Visionen umzusetzen ist so einzigartig. Daher hätte ich rückblickend definitiv mein Bachelor oder Master-Studium hier absolvieren sollen.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Für mich ist es vor allem die Mischung aus Risikobereitschaft und lösungsorientiertem Denken. Ohne Risiken einzugehen bleibt man meistens im Status Quo stehen. Steve Jobs hat dies mit seinem Mantra „Stay hungry, stay foolish“ sehr gut formuliert. Beruflicher Erfolg setzt den ultimativen Willen voraus etwas schaffen zu wollen. Dabei ist es wichtig, auch bei Rückschlägen nicht die Motivation zu verlieren. Bildung ist hierbei selbstverständlich auch ein elementarer Bestandteil, sodass ich jedem empfehle ein Buch die Woche zu lesen!
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Für mich ist Elon Musk das größte Vorbild. Unter maximalem finanziellem Risiko hat er es geschafft nicht nur eine, sondern mehrere Industrien nachhaltig zu dominieren. Speziell hat er den Mut aufgebracht, es mit Tesla mit der deutschen Automobilindustrie aufzunehmen und den Managern zu zeigen, dass Unternehmen, welche in über 100+ Jahren aufgebaut wurden, in weniger als 10 Jahren “disrupted” und mittelfristig durch technologischen Vorsprung & Daten auf die Plätze verwiesen werden. Dieser Art von Gründerpersönlichkeiten kann man gar nicht genug Anerkennung und Respekt zollen, da sie die gesamte Menschheit nachhaltig beeinflussen und weiterbringen. SpaceX ist hier ein Beispiel wie eine unrealistische Vision eine „multiplanetare Spezies“ zu werden, in die Tat umgesetzt wird!
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Für mich war es der Moment der Corporate-Laufbahn den Rücken zu kehren und eigene Unternehmen aufzubauen. Speziell meine Eltern waren davon nicht wirklich überzeugt und es hat viele Jahre gedauert bis sie verstanden haben, dass es nicht immer der klassische Weg sein muss. Bei meiner ersten Gründung bin ich tatsächlich ohne viel Plan an die Sache rangegangen und habe erst im Laufe der letzten Jahre gemerkt, dass der Aufbau eines Startups ein klarer Prozess sein kann.
Welche Aus- oder Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
Mit Augmented Reality Platform “getbaff” hatten wir die Chance durch den German Accelerator ins Silicon Valley zu gehen. Diese Reise war für mich mehr als augenöffnend, da ich merken durfte, dass wir als Wirtschaftsstandort Deutschland mehr als eine harte Zeit haben werden. Die Amerikaner überholen uns mit großen Plattformen und Technologie und gegen die Chinesen haben wir schon lange den Kampf um künstliche Intelligenz verloren. Diese Eindrücke haben mir geholfen zu verstehen wie wichtig es ist, große Visionen und Ziele zu haben und das, wenn schon der deutsche Mittelstand und Konzerne die Augen vor der Wahrheit verschließen, wir als Gründer unsere Chance nutzen müssen das nächste “Unicorn” zu bauen.
Wie sieht die perfekte Wohnung, der ideale Rückzugsort für Sie aus?
Der typische Rückzugsort für mich ist das Fitness-Studio. Bei täglichen Workout-Sessions schaffe ich es hier runterzukommen und den Alltagsstress zu vergessen.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Mich treibt das Ziel des IPOs beruflich an! Ich habe bei der DWS viele IPO Kandidaten sehen dürfen. Der Spirit der Gründer hat mich damals angesteckt und ich möchte in den nächsten Jahren selbst die Goldmedaille im Gründen einsammeln und ein Unternehmen an die Börse bringen.