Ineke Paulsen ist Head of Marketing Central Europe bei Facebook. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht sie über die Begeisterung für ihre jetzige Tätigkeit, über Nachhaltigkeit und Vielfalt, ihren beruflich wichtigsten Moment und über effektive Marketing-Tools.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Ineke Paulsen: Woraus ich meine Energie ziehe: create, move, play.
Waren Sie eine gute Schülerin? Und was war ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Das war phasenweise sehr unterschiedlich! Ich habe da die ganze Bandbreite durchgespielt, war tendenziell aber immer dann gut, wenn es wirklich drauf ankam. Auch der Traumberuf variierte, generell würde ich sagen, da gab es eher immer wieder unterschiedliche Ideen als einen Traumberuf.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Möglichkeit, bei einem der einflussreichsten Unternehmen unserer Zeit mit vielen schlauen und netten Kollegen an wichtigen Themen zu arbeiten, und mehr Aufmerksamkeit für den positiven Impakt von Facebook, Whatsapp und Instagram zu schaffen, z.B. dafür, dass Facebook KMUs mit vielfältigen Produkten und Trainings unterstützt. Oder dafür, dass Non-Profit Organisationen profitieren z.B. von unserem Spendentool, mit dem bisher 3 Milliarden USD gesammelt werden konnten.
Nachhaltigkeit wird ebenfalls ein immer wichtigeres Thema, letztes Jahr haben wir unser Klimainformationszentrum gelauncht und waren bei unseren betrieblichen Aktivitäten erstmals co2 neutral – bis 2030 wollen wir über die gesamte Wertschöpfungskette klimaneutral agieren.
Und Vielfalt ist uns ein wichtiges Anliegen. Über 25 Mio Menschen sind in Deutschland in Gruppen aktiv – von „Upcycling-Hacks“ bis „Syrer in Deutschland“, „Naturkosmetik selbstgemacht“ bis zur „Transgender Gruppe“. Alle finden auf Facebook ihre Community.
Welche konkrete Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Ich wäre gerne früher schon mutiger gewesen, was die Wichtigkeit, das Potenzial, und entsprechend die Gewichtung im Mediaplan von digitalen Kanälen betrifft.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Resilienz, Freude an der Sache (einhergehend mit einem hohen Grad an Eigenmotivation) und die Fähigkeit, andere zu begeistern.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Das ist eine schwierige Frage, da ich das Glück hatte und habe, mit vielen beeindruckenden Menschen zusammenzutreffen. Ich denke aber, am Ende haben mich am meisten meine Eltern beeinflusst: Meine Mutter mit ihrem unerschütterlichen Optimismus und Arbeitseinsatz, und mein Vater mit seinen unternehmerischen Ideen und Erfolgen.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Als ich bei meinem allerersten Job als Assistant Brand Manager bei Procter & Gamble gefragt wurde, ob ich ggf. lieber in der Zentrale in Genf oder im Markt in Frankfurt meinen ersten Einsatz (Anm: Bei P&G hat man ca. 2jährige ‚Assignments‘) haben würde. Meine Antwort war: Ganz klar, im Markt. Denn für den Markt plant und arbeitet die Zentrale ja. Dies Grundentscheidung begleitet mich bis heute, also übertragen gesehen auf die gesamte Laufbahn das Bedürfnis, erst einmal zu verstehen, was wirklich gebraucht wird, bevor man losläuft.
Wie wichtig ist Ihnen gutes Zeitmanagement und eine gesunde Work-Life-Balance?
Sehr wichtig. Ich bin der festen Überzeugung, dass mehr Arbeitsstunden meist nicht zu einem besseren Gesamtergebnis führen.
Welche Marketing-Tools sind, aus Ihrer Sicht, die effektivsten, um ein Unternehmen erfolgreich am Markt zu positionieren?
Hier bin ich natürlich voreingenommen. Facebook hat da ganz hervorragende Marketing Tools, wie z.B. Discovery Commerce. Das ist ein System aus Facebook-Tools, das Kundenwünsche prognostiziert und Produkte gezielt Personen zeigt, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür interessieren. Außerdem ermöglicht es einen reibungslosen Einkauf mit weniger Klicks. Kunden entdecken so neue Produkte, die sie begeistern.
Aber mal abgesehen davon. Mehr noch auf die Tools kommt es auf die dahinterstehende Strategie an. Und die sollte möglichst insight-led und consumer-centric sein.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Ich liebäugele noch immer mit dem Wunsch, selbst nochmal zu gründen – wer also einen Co-Founder sucht und schon eine bahnbrechende Idee hat kann sich gerne melden. (lacht) Ich bin aber gleichzeitig in meinem jetzigen Job sehr glücklich, d.h. es müsste schon wirklich alles sehr gut passen.
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