Anna Sophie Herken ist Business Division Head bei Allianz Asset Management und Mitglied des Aufsichtsrats Allianz Life (USA) und CPIC Fund Management (China). Sie ist Deutsch-Schwedin und hat eine internationale Karriere in vielen verschiedenen Regionen der Welt und Sektoren gemacht. Neben Ihrer Karriere engagiert sie sich auch in verschiedenen Organisationen wie der AllBright Stiftung, die sich für mehr Frauen und Diversität in Führungspositionen in der Wirtschaft einsetzt, sowie beim International Rescue Committee und Save the Children. In unserem Karriere-Interview spricht Anna Sophie Herken über die Entscheidung für ihren jetzigen Job, über Eigenschaften von erfolgreichen Menschen und über ihre weiteren beruflichen Ziele.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Anna Sophie Herken: Neugierig, aufgeschlossen, optimistisch.
Waren Sie eine gute Schülerin und was war Ihr Traumberuf während der Schulzeit?
Ich war sehr interessengetrieben – meine Noten waren meist spiegelbildlich zu meinen Interessen, also von Klassenbeste bis richtig schlecht. In der Schulzeit wollte ich erst Kriegsreporterin und dann die erste weibliche UN-Generalsekretärin werden.
Warum haben Sie Ihren jetzigen Beruf gewählt und sich für die Finanzbranche entschieden?
Das war eine Entwicklung. Mich haben immer die großen gesellschaftlichen und politischen Themen und deren Veränderung angetrieben. Die Finanzbranche ist mittendrin und hat großen Einfluss darauf, wie wir leben, ob wir nachhaltig investieren, ob wir den Menschen Sicherheit geben können usw. Das ist ein wichtiger Hebel und zugleich eine grosse Verantwortung. Mich reizt, dass wir in meiner Branche langfristig denken und agieren müssen, und das schaffen wir nur wenn wir viele komplexe Zukunftsthemen und Stränge in der Finanzwelt zusammenführen.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Offen zu sein für neue Ideen und Menschen. Zuhören können und lernen wollen. Keine Angst vorm Scheitern und vor eigenen Fehlern haben und mit Freude, immer wieder neue Wege gehen.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Meine Großmutter, die schon früh eine unabhängige und erfolgreiche Unternehmerin war und mir immer sagte: „Du musst das Leben von hinten betrachten, denk immer daran, was am Ende wirklich wichtig gewesen sein wird. Probiere alles aus, verpass nichts, trau dich…“
Was war das größte berufliche Erfolgserlebnis, das Sie bisher hatten?
Ich freue mich meist über die kleinen alltäglichen Erfolge, wenn wir als Team etwas Neues auf die Beine stellen, uns etwas trauen, tolle Ideen haben die wir umsetzen.
Gibt es internationale Unternehmer*innen, mit denen Sie sich vergleichen oder von denen Sie lernen?
Ich habe viele Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet, unter anderem in Asien und Afrika. Am meisten beeindruckt haben mich die Kleinunternehmerinnen in Mumbai und Nigeria, die trotz widrigster Umstände alles gegeben haben und mit unfassbarem Engagement, Freude, Kreativität, Geschäftssinn und Durchhaltekraft ihre Familien ernährt haben – Tag für Tag mit neuem Optimismus.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten?
Noch viel verändern…, neue Wege gehen und sowohl unser Business als auch die Gesellschaft voranbringen. Die Krise zeigt, wie sehr wir einen neuen und besseren Weg brauchen und dass Wirtschaft, Politik und Gesellschaft künftig besser zusammen gedacht werden müssen.
Foto: Mirjam Knickriem
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