Andrea Kaiser ist Fernsehmoderatorin im Sport- und Unterhaltungsbereich. Sie moderiert u.a. die Bundesliga, die Europa League, den NFL Super Bowl, Boxkämpfe und diverse Motorsportsendungen. Im Karriere-Interview mit MANAGERS WAY spricht sie über ihren beruflich wichtigsten Moment, die Begeisterung für ihren Job und ihre beruflichen Wünsche und Ziele.
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
MANAGERS WAY: Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Andrea Kaiser: Neugierig, menschenlieb und optimistisch.
Welchen Rat geben Sie einem motivierten Menschen, der vor dem Eintritt in das Berufsleben steht?
Ausprobieren. So viel wie möglich ausprobieren und Praktika machen. Im Internet kann man so viel erfahren und ausprobieren und wenn man gefunden hat, was man machen möchte: auf jeden Fall nie aufgeben. Es gibt Menschen, die werden dir eine Chance geben und es gibt Menschen, die werden dir keine Chance geben. Wenn man das tut was man liebt und einen langen Atem hat, wird man darin Erfolg haben.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Das ist bei mir ganz einfach: ich darf Fragen stellen. Ich darf jede Frage stellen und bekomme Antworten. Früher als Kind musste man ja irgendwie immer ein bisschen abwarten, man durfte nicht jede Frage stellen. Das hat mich damals schon genervt. Ich finde es großartig, dass ich meinem Wissendurst einfach nachgehen kann, dass ich mit Menschen reden kann und dass ich immer was Neues lernen kann. Und dass ich kommunizieren kann. Das war schon immer meine große Leidenschaft.
Welche Entscheidung aus Ihrer bisherigen Karriere würden Sie heute anders treffen?
Ich bin unglaublich happy, mit dem Punkt an dem ich gerade bin und für jede Erfahrung dankbar. Ich glaube, dass ich alles wieder so machen würde. Vielleicht würde ich mir nicht so viele Sorgen machen und zuversichtlicher sein. Und nicht so viel Angst davor haben, dass es in einem Jahr vielleicht nicht mehr so weitergeht.
Welche Eigenschaften sind am wichtigsten, um beruflich erfolgreich zu sein?
Talent, Liebe und Leidenschaft für den Beruf. Und das in Kombination mit Willen und Durchhaltevermögen sind die wichtigsten Eigenschaften, zumindest in meinem Beruf. Ich glaube als Arzt gibt es natürlich noch ganz andere Dinge die man beherrschen muss aber im Journalismus oder Medienbusiness ist es definitiv Talent und Liebe und Leidenschaft für das Thema und den Menschen.
Welches Buch oder welche Person hat Sie am meisten beeinflusst und warum?
Als Buch „Wut ist ein Geschenk“ vom Enkel von Ghandi, der unglaublich liebevoll und inspirierend über seinen Großvater gesprochen und geschrieben hat. Das ist ein tolles Buch, was uns alle zum Nachdenken bringt.
Am meisten geprägt haben mich aber ganz viele Bücher von meinem Coach Michael Rossier, der über Reden und Moderation geschrieben hat.
Welcher Moment war einer der wichtigsten in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Der wichtigste Moment in meiner Karriere war sicher der erste Tag bei meinem Praktikum, das ich bei Radio Arabella mit 14 Jahren gemacht habe. Dass ich dieses Praktikum bekommen habe, war schon ein Traum. Und ich werde der Person, die mich damals eingeladen hat immer dankbar sein. Ich bin als kleines 14-jähriges Mädchen mit einer großen Klappe dort hingekommen und ich durfte dann mit dem damaligen Oberbürgermeister mit zu einer Pressekonferenz gehen. Dort habe ich eine Information bekommen und durfte diese weitergeben. Das war für mich wie Magie.
Ich bin damals heimgekommen und habe zu meiner Mama gesagt: Ich glaube, ich habe meinen Traumjob gefunden. Aus dem Glauben ist Wissen geworden. Dieses Wissen hält immer noch an und die Leidenschaft auch.
Haben Sie bestimmte Rituale oder Gewohnheiten, um sich immer wieder neu zu motivieren?
Das, was immer wieder motiviert ist die Freude daran es zu tun. Das lange Warten, das Reisen, das kann manchmal nerven. Aber die Liebe für den Job ist immer noch da. Und was mich manchmal sehr motiviert ist Abstand und sich Auszeiten nehmen. Ganz bewusst das Handy weglegen, kein Fernsehen zu schauen, nicht über den Job nachdenken. Also sich komplett entfernen, von dem was man tut und wieder frisch zurückkommen. Und gute Musik hören, bevor ich einen Job anfange.
Welche Aus-/Weiterbildung war die effektivste und sinnvollste für Ihre Karriere?
In unserem Beruf gibt es nicht die klassischen Fort- und Weiterbildungen. Ich glaube, da ist sehr viel praktisches Lernen, learning by doing, sehr viel ausprobieren, sehr viel Live machen. Direkte Resonanz vom Publikum bekommen. Lernen und Fehler machen sind immer noch die besten Möglichkeiten sich fortzubilden und zu lernen.
Gibt es noch berufliche Ziele, die Sie erreichen möchten oder Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?
Ich würde gerne ein Interviewformat machen, wo man Zeit für den Menschen hat und ganz tief in die Seele von Menschen schauen kann. Das müssen keine berühmten Menschen sein, interessante Menschen, von Ärzten bis hin zu Menschen, die noch mal ganz neu angefangen haben und etwas zu erzählen haben. Ich glaube, dass die Einstellung zum Leben den Menschen interessant macht. Und ich möchte mir gerne diesen Wunsch erfüllen, dass ich diese Geschichten bei den Menschen finden kann.
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